Das Motto der Tour stammt sicherlich von dem Mixer, der in Birkelbach so einige Gehörgänge hat einstürzen lassen. Der Sound war bei den Vorgruppen so grauslich, daß einem die Leute auf der Bühne fast so leid taten wie später wegen der Lautstärke die eigenen Ohren.

Die erste Band des Abends war "Carisma". Sicherlich für eine Southern Rock Night kein geeigneter Opener. Ihren melancholisch-düsteren Songs konnten die fünf Hundertschaften der versammelten Lederjacken- und, wenn's noch geht, lange Haare- Fraktion dann auch wenig abgewinnen.

Die "General Lee Band" konnte mit einer Mischung aus eigenen Songs und Klassikern von Lynyrd Skynyrd die Erwartungen des Publikums besser erfüllen. Obwohl der Mixer während des Auftritts seinen "Grammophonizer" gründlich ausprobiert hat, gelang es der Band wenigstens einige Füße mitwippen zu lassen.

Nach gehöriger (Umbau?) Pause war es dann soweit. Mit "Molly Hatchet" betrat eine Legende aus den späten siebziger Jahren die Bühne. Doch statt der Riege in Ehren ergrauter Herren aus Florida, die man(n) seit vielen Jahren liebt und verehrt, waren nur zwei der alten Garde angetreten. Neubesetzt an allen Positionen außer den Gitarren, legte eine Band los, die sich der härteren Seite des Rock zugewandt hat. Die wohlbekannten Hits der Band, "Bounty Hunter" und "Gator Country" eröffneten im Gewand der neunziger Jahre ein Konzert, das straight nach vorne losging. Sehr professionell und mit Power wurden die Songs aus dem neuen Album und weitere bekannte Nummern aus der Vergangenheit der Band vorgestellt. Mit "Dreams I'll Never See" und "Fall of the Peacemakers" waren schließlich auch zwei Lieder vertreten, die an die gute alte Zeit des laid-back Feelings erinnerten. Das Publikum jedenfalls ging vom ersten Ton an gut mit, um sich gut eineinhalb Stunden später nach einer furiosen Version von "Flirtin' with Desaster" einigermaßen taub, aber gut bedient, im kalten Siegerland wiederzufinden.

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